Die Sprache des Herzens

Meine Frau ist ein erstaunliches Sprachgenie! Vokabeln, die ich mir mühsam aneignen und immer und immer wiederholen muss, bis sie sitzen -, die hat sie sofort drauf! Französisch, Englisch, Spanisch, ein bisschen Italienisch, sogar Grundkenntnisse in Suaheli – kein Problem für sie! Ich wünschte, ich könnte das! Wie nötig das ist, die Sprache im Ausland zu verstehen oder wenigstens einige Brocken zu sprechen, das spüren wir auf Urlaubsreisen oder durch den Kontakt mit Ausländern hier bei uns. Asylbewerber etwa haben es schwer, sich mit Einheimischen zu verständigen, wenn die vielleicht nicht einmal englisch sprechen können. Da behilft man sich dann mit Gesten und Gebärden, um das begreiflich zu machen, was man mit Worten nicht transportieren kann. So was kann frustrierend sein für beide – für die Fremden wie für die Eingeborenen! Und ein engeres Kennenlernen ist dadurch fast unmöglich! So führt die Sprachenverwirrung zu Distanz, und manchmal auch zu Einsamkeit. Nun ist aber im Monat Mai Pfingsten! Da berichtet uns die Bibel, wie Gott durch ein Wunder die Sprachenverwirrung für einen Moment aufgehoben hat. Und Ausländer, die dabei waren, konnten plötzlich eine Botschaft in ihrer Sprache hören. In Europa hat man mal versucht, die verbindende Einheitssprache Esperanto einzuführen – mit wenig Erfolg! So bleibt uns nichts anderes übrig, weiterhin Vokabeln und Grammatik verschiedener Sprachen zu büffeln. Trotzdem: Es gibt ja neben den derzeit 6.500 Sprachen weltweit noch eine andere Sprache: die Sprache des Herzens! Wenn uns keine Worte mehr einfallen, können wir uns dennoch verständigen – durch zärtliche Gesten, eine Umarmung, einen freundlichen Blick, einen herzlichen Händedruck oder Gastfreundschaft. Und Fremde können schon fühlen, ob sie angenommen sind oder abgewiesen werden! So wird da etwas von Herz zu Herz transportiert – Wertschätzung oder Ablehnung! Das ist für mich auch ein herausfordernder Gedanke, wenn ich an Pfingsten denke. Denn da hat Gott den Heiligen Geist gesandt – sozusagen als Dolmetscher! Und der kann Menschen zusammenbringen. Er kann uns beibringen, diese Sprache des Herzens zu erlernen. Man muss diesen Geist Gottes nur mal an sich ranlassen, ihn kontaktieren, Gott um diesen Heiligen Geist bitten, dann würde es vielleicht mit der Völkerverständigung auf dieser Welt besser klappen!

Rainer Platzek
Letzte Artikel von Rainer Platzek (Alle anzeigen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert