Woher kommt mir Hilfe?

So fragen – manchmal schreien sie auch richtig – viele Leute, wenn sie in einer besonderen Not stecken. Also in einer ziemlich ausweglosen Situation, in der alles über ihnen zusammenbricht, wo sie immer tiefer rutschen. Wie im Treibsand oder Schlamm, wo man keinen festen Boden mehr unter den Füßen spürt und Zentimeter für Zentimeter nach unten sinkt.

Wo ist der rettende Halt, der starke Ast eines Baumes, an dem man sich hochziehen kann?

baumfaellenJeder mag wohl so eine Notlage kennen, die sich ohne fremde Hilfe nicht mehr bewältigen ließ. Die Diagnose einer schlimmen Krankheit, die einen von heute auf morgen zu Boden schlug und nur durch die Behandlung von Ärzten und entsprechender Medizin einigermaßen in den Griff zu kriegen war, wenn überhaupt! Ein finanzielles Desaster mit Schulden über Schulden, die nur mit Hilfe einer Insolvenz oder der Unterstützung von Familie und Freunden behoben werden konnte. Der Rauswurf aus einer sicher geglaubten Arbeit, der als Trauma nur mit etlichen seelsorgerlichen und therapeutischen Sitzungen verarbeitet werden musste, bis man glücklicherweise eine neue Arbeit fand oder nicht ganz an dieser schwierigen Situation zerbrach. Es gibt also schon Nöte, wo wir auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Nicht alles schaffen wir alleine, auch wenn viele zunächst selbst herumdoktern und ihre Wunden lecken. Bis sie dann doch merken, dass ihnen nur die Medizin aus der Apotheke helfen kann. Auch sind ja nicht immer gleich echte Freunde zur Stelle und können trösten, Mut machen und praktisch helfen. Und staatliche und rechtliche Hilfe braucht meistens länger, bis sie wirkt. Vielfach sind wir alleine mit unserer Not, alleine mit dem Schmerz und der Ohnmacht. In der Bibel bekennen ganz viele gläubige Leute, dass sie in bedrohlicher Gefahr für Leib und Leben die Hilfe Gottes erfahren haben. Jedenfalls können sie das im Nachhinein so erzählen. Für sie war es etwa ein wundersames Eingreifen Gottes, eine besondere Bewahrung auf Reisen, eine Versorgung in Hungersnot, ein Sieg in einer Kriegsschlacht. Sie hatten zu Gott um Hilfe gerufen (Christen sagen dazu „beten“) und erlebten Rettung und plötzliche Hilfe. Das hat sie dann ermutigt, weiter auf Gott und seine Stärke zu vertrauen, selbst in größten Belastungen und Notlagen. Natürlich ist die Bewahrung und Hilfe Gottes kein Automatismus. Man kann nicht sagen: „Wenn ich nur bete und Gott um Hilfe bitte, dann werde ich immer bewahrt!“ So blauäugig kann und darf niemand sein! Dazu gibt es zu viel Leid und Unglück auf dieser Welt! Dazu gibt es zu viele Opfer, die selbst im schlimmsten Bombenhagel ihr Leben verloren, obwohl sie zu Gott geschrien haben! Doch trotzdem mag es solche Zeichen der großzügigen und besonderen Hilfe Gottes geben, die man im Nachhinein als sein mächtiges Eingreifen empfindet und fühlt. Und die einen stärken, von Gott viel zu erwarten. Und wenn es einfach sein Beistand, seine Nähe ist, die auch in der größten Gefahr trösten kann.