Erwachende Frühlingsgefühle

Ich liebe den Frühling! Wenn die Natur erwacht, die Blumen zu blühen beginnen, die Knospen an den Bäumen oder Sträuchern einen Spross hervorbringen und es langsam wärmer wird. Wenn endlich das nasskalte Wetter mit den noch so frostigen Temperaturen vorbei ist und ich wieder in den Garten kann. Wenn die Vögel fröhlich zwitschern und die Sonne scheint. Deshalb nennt man den Mai auch den Wonnemonat. Und zahlreiche Dichter, Sänger und Liedermacher zitieren und besingen ihn in ihren Werken.
fruehlingJa, da kommt meine Seele schon so richtig in Schwung, und Freude kommt auf. Die natürlichen Triebe erwachen – bei Pflanzen, Tieren und auch beim Menschen. Mit der steigenden Lichtintensität werden Glückshormone ausgeschüttet, die für ein besseres Allgemeinbefinden sorgen und eine leichte Euphorie bewirken. Auch der Wunsch nach einem Partner ist bei den meisten Leuten im Frühling stärker, verursacht u.a. durch die vermehrte Hormonausschüttung. Im Frühling verlieben sich daher wohl die meisten Menschen, wir sprechen von den Frühlingsgefühlen, die uns anregen. Im Kirchenjahr, so gleich nach Ostern, beginnt auch so eine Zeit der Freude und des Staunens. Die Sonntage laden uns ein, sich an der Güte Gottes zu freuen, zu jubilieren und zu singen. Warum? Weil Christen in der bunten Schöpfung das Werk Gottes erkennen und dann darüber ins Schwärmen geraten, wie wundervoll doch Gott alles geschaffen hat. Ein Lied in der Bibel beginnt so: „Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott!“ – Um Gott in der Natur wahrzunehmen, muss man schon seine Sinne schärfen: genau hinhören, welche Geräusche da in der Luft liegen; genau hinsehen, wo etwas wächst und gedeiht; mal an einer Blume riechen oder etwas schmecken, das zu dieser Jahreszeit passt. Und dann seinen Jubel laut erschallen lassen und Gott damit ehren. Ich könnte mir vorstellen, dass er sich darüber riesig freut! Zugleich zieht solch ein Lob auch unsere Seele nach oben, bringt uns zum Singen und Tanzen, holt uns raus aus unserer Muffigkeit, vertreibt die schlechte Laune.
Kürzlich las ich eine praktische Übung zum Danken. Ein griesgrämiger Mensch kam zum Therapeuten und wollte ein Mittel gegen seine miese Laune. Der Doktor nannte ihm ein einfaches, aber wirksames Mittel: „Gehen Sie mal raus und suchen sich drei Kieselsteine! Die stecken sie jeden Tag in eine Hosentasche! Wenn Sie dann etwas entdecken, worüber Sie dankbar sind, dann nehmen Sie einen Kieselstein und stecken ihn in die andere Hosentasche. Sie werden sehen, wie schnell Sie jeden Tag drei Dinge finden, worüber Sie staunen können!“ Und so handelte der Patient, und wurde so – Stück für Stück – zu einem dankbaren Menschen. Der Wonnemonat Mai mag Ihnen helfen, die Schönheiten der Werke Gottes zu entdecken und darüber froh und dankbar zu sein.


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