Frei – nicht gezwungen
Vor gut einer Woche haben die Sommerferien für die Schüler und Schülerinnen begonnen. Manche werden sicher am Freitagmittag nach der Zeugnisausgabe gejubelt habe: „Endlich f r e i !!!“ – 6 Wochen lang keine Schule mehr. Keine Klassenarbeiten mehr. Kein frühes Aufstehen mehr. Keine Zwänge mehr. Auch die Lehrer und Lehrerinnen liefen in den letzten Schultagen in bester Stimmung herum und freuten sich endlich auf Erholung und Urlaub. Schule ist für viele schon ein ziemlich unfreies System mit festen Strukturen, Pflichten und Druck. Manche Leute denken genauso auch über den Glauben an Gott. Sie stellen sich vor, Gott würde sie ständig bewachen, kontrollieren und vor allen Dingen ihre Fehler aufspüren, um sie dann dafür zur Rechenschaft zu ziehen. Wie etwa ein Detektiv oder Polizist, der mir dauernd auf der Spur ist, um mich dann mit meinen Schandtaten zu stellen. Ich finde das eine ziemlich traurige Vorstellung! Woher haben die Leute nur solch eine schlechte Meinung von Gott, wenn sie sich doch sonst gar nicht für ihn interessieren? Auf der anderen Seite bezeichnen Christen ihr Leben als frei, obwohl sie doch offensichtlich gebunden sind an Gott. Selbst Martin Luther spricht in seiner berühmten Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ (1520) davon, dass der Christ ein freier Herr über alle Dinge ist und niemandem untertan. Und zugleich: Der Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan. Freiheit und Bindung zugleich! Worin besteht diese Freiheit, auch im Verhältnis zu Gott? Ich will mal ein paar Dinge nennen, die ich in der Bibel gefunden habe: Etwa, dass ich mit ihm reden kann; dass die Beziehung zu ihm auf Liebe aufgebaut ist, weniger auf Gehorsam; dass ich Vergebung kriegen kann für meine Fehler; dass ich von ihm hören kann: „Du bist wertvoll, du bist geliebt!“ Das ist doch stark! Auf der anderen Seite bekommen wir durch Gott auch die Freiheit für andere geschenkt. Durch die erfahrene Gnade, Barmherzigkeit, Vergebung und Annahme von Gott kann ich selbst wiederum anderen das alles weitergeben. Und zwar nicht etwa, weil ich das müsste und mir da jemand etwas vorschreibt, sondern ganz freiwillig, weil ich es möchte, weil es mir Freude macht. Wer so lebt, der wird Echo finden! Ich fand ein Zitat von Nelson Mandela, dem ehemaligen südafrikanischen Präsidenten. Er sagte: „Frei zu sein bedeutet nicht nur, seine eigenen Fesseln zu lösen, sondern ein Leben zu führen, das auch die Freiheit anderer respektiert und fördert.“ Eigene Fesseln werden etwa gelöst, wenn wir uns Gott nähern und uns von ihm verändern lassen. Dann können wir auch andere annehmen, trotz Ecken und Kanten, indem wir sie wertschätzen und achten. Ich finde, eine gute Nachricht und wünsche Ihnen eine fröhliche und glückliche Urlaubszeit mit guten Gedanken!
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