Gelassen – nicht überreizt

Es gibt ja Situationen, da möchte man so richtig aus der Haut fahren! Etwa, wenn die Kleinkinder einen bis zum Anschlag nerven und quengeln, was das Zeug hält! Oder wenn der heranwachsende Teenie ´mal wieder die Nacht durchgemacht hat und nicht nach Hause kommt. Alles schon erlebt! Zum Glück ist unser Söhnchen mittlerweile schon 30 Jahre alt, außer Haus, und wir verstehen uns gut und können auf Augenhöhe alles miteinander bereden, was sich so Vater und Sohn zu erzählen haben. Es gibt ja auch noch andere Umstände, die uns zu schaffen machen. Wir ärgern uns, platzen mit unflätigen Worten heraus, sind so richtig zornig. Nun ja, so jedem mag mal so was passieren! Ist ja auch nicht allzu schlimm, sofern wir dabei nicht einen anderen verletzen! Das nämlich kann ihn oder sie verunsichern und schadet unserem Ansehen, sofern man das nicht von uns bzw. von einem anständigen Menschen erwartet. Manchmal fühle ich mich ziemlich gereizt. Es braucht nur noch eine winzige Sache – neben all den anderen Dingen, die auf mich einprasseln -, und schon reagiere ich über! Ein Freund sagte mir neulich: „Lerne, über den Dingen zu stehen!“ – Ein guter Rat, bedeutet aber nicht, dass ich alle Dinge schlucken muss! Ich muss mir ja nicht alle Dinge gefallen lassen, die andere mir zumuten, oder? Aber wahrscheinlich macht der Ton die Musik! Ich kann trotz allem nervige und auch falsche Sachen beim Namen nennen, ohne mit einem hochroten Kopf meinen ganzen Zorn über den anderen auszuschütten! Nun, ich lerne an dieser Stelle Stück für Stück dazu! Mir hilft ein hilfreicher Satz aus der Bibel: „Denn Gott hat uns … gegeben einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ Auf dieses Versprechen will ich mich stützen! Ich kann gelassener und ruhiger bleiben, weil Gott mir die Fähigkeit dazu schenkt. Mit dieser Kraft, die übrigens seit Pfingsten den Christen zur Verfügung steht, kann ich besonnen, gelassen reagieren, ohne einen anderen Menschen gleich zu überfahren oder ihn fertig zu machen. Mit Gottes Hilfe kann ich deeskalierend wirken. Das ist doch ziemlich gut für das Miteinander, oder? Ich möchte das mehr und mehr haben, weil mir die anderen Leute auch am Herzen liegen!

Rainer Platzek
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