Ostern genießen
Ostern ist das Fest der Freude! Schön und fröhlich will es unseren Alltag machen. Für Christen ist es das wichtigste Fest im Kirchenjahr. Früher haben sie 50 Tage lang die Auferstehung von Jesus Christus gefeiert. Immer und immer wieder sangen sie das österliche Halleluja. Und wenn man heute zu Ostern in eine orthodoxe Kirche geht, so erschallt in der Osternacht ein herrlicher mehrstimmiger Gesang, der den hellen Auferstehungstag ankündigt. Neben vielen schönen Osterbräuchen, die uns dieses Fest so kostbar machen, spielt auch die Musik und das Singen eine große Rolle. Der Kirchenvater Augustin ruft dazu auf, ein kräftiges Halleluja zu singen, um ein paar Augenblicke wegzukommen von den alltäglichen Sorgen und um Trost zu finden, wenn wir niedergeschlagen sind. Das ist für die, die gerade durch Schicksalsschläge oder Verluste traurig und bedrückt sind, sicher nicht so einfach. Da möchte man sich doch eher in seiner Wohnung wie in einem Schneckenhaus verkriechen und niemand sehen und hören. Augustin empfiehlt dann, regelmäßig einen Spaziergang in der aufblühenden Natur zu machen und sich an den bunten Blumen und dem Vogelgezwitscher zu erfreuen. Vielleicht kann man sogar selbst dabei – wie es Wandersleute oft tun – ein kleines Liedchen trällern und erlebt so die therapeutische Wirkung des Singens. Mir hat das ´mal in einer schweren Zeit sehr geholfen, jeden Tag zu einer bestimmten Zeit nach dem Mittagessen 1 ½ – 2 Std. spazieren zu gehen. Es hatte tatsächlich eine heilsame Wirkung! – Für die frühe Kirche gehörte das zusammen – die Auferstehung von Jesus Christus und das Erlebnis der aufbrechenden Natur. Gerade in der Schöpfung wird ja im Frühjahr sichtbar, wie neues Leben entsteht und zu wachsen beginnt. Wenn zunächst die Schneeglöckchen, Krokusse und dann die Narzissen und Tulpen anfangen zu blühen und mit ihren bunten Farben und Düften die Sinne der Menschen erfreuen. Der Frühling zeigt uns aber noch etwas Tieferes. Nämlich, dass das Leben stärker ist als der Tod. Nach der Dunkelheit kommt ein neuer, warmer, strahlender Morgen. Die trüben Gedanken, die uns lähmen und quälen, lösen sich, und wir sehen wieder einen Lichtstrahl am Horizont. Durch Ostern und die Auferstehung entdecken wir wieder eine neue Lebendigkeit in unserem Körper und in unserer Seele. In einem Katalog war ein kleines Büchlein angeboten, das mich einlädt, 50 Tage lang ab Ostersonntag die Osterfreude mit täglichen Impulsen auszukosten. Das geht also bis Pfingsten. Ich habe mir vorgenommen, meinen Alltag damit im Licht von Ostern zu gestalten. FROHE OSTERN!