Ein göttliches Tattoo

Neulich habe ich mir einen kleinen Holzstempel mit meiner Adresse bestellt. So was ist eine nützliche Sache! Man drückt ihn auf irgendein Papier drauf – und kann dann so sein Eigentum kennzeichnen oder ein Dokument beglaubigen. Eine ähnliche Sache ist ein Tattoo, das man sich auf eine Körperstelle tätowieren lässt – etwa ein schönes Portrait, ein Symbol oder den Namen eines geliebten Menschen. Das trägt man dann immer an sich und kann aller Welt zeigen, was und wen man so für wichtig hält. Dumm und mitunter schmerzlich nur, wenn man diese Tattoos wieder weg haben will! – Die amerikanischen Cowboys und andere Viehtreiber brennen bis heute ihren Kälbern Zeichen ein, um ihr Eigentum zu schützen und vor Diebstählen zu sichern. Fahrradfahrer lassen ihre Räder codieren, um der Polizei einen deutlichen Hinweis zu geben, gestohlenes Gut wieder zu finden. – So gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher Möglichkeiten, sein Eigentum kenntlich zu machen. Auch Gott hat sich so was für uns Menschen ausgedacht! Jedenfalls für die, die zu ihm gehören und ihm folgen wollen. Dieses Kennzeichen oder „Tattoo“ ist die Taufe auf das Bekenntnis des Glaubens. Nach dem Neuen Testament taufen die christlichen Kirchen Menschen „a u f den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. In der Taufe drückt Gott dem Menschen sozusagen ganz öffentlich und eindrücklich seinen Stempel auf! Er macht dem Getauften deutlich: „Du gehörst zu mir und bist mein Eigentum! Nichts soll dich von mir trennen! Ich habe es durch die Taufe öffentlich besiegelt! Ich habe dir meinen Namen ´eintätowiert`!“ – Wir Menschen brauchen solche symbolischen Zeichen, um uns immer wieder zu erinnern und zu vergewissern. Als Christ erinnere ich mich dabei an mein Taufdatum, als ich 14 Jahre alt war. Mir hilft dieses Geschehen daran festzuhalten, dass ich zu Gott gehöre, wenn ich zweifle, niedergeschlagen bin oder von Schicksalsschlägen überrumpelt werde. Ich denke dann an meine Taufe und das Versprechen Gottes, dass er mein guter Vater ist, der sich um mich kümmert und für mich sorgt. Dass er mich nicht im Stich lässt. Und auch: dass er mein Boss ist, der mir hilft, mein Leben gut zu meistern. Ich kann nur sagen: Es lohnt sich, diesen Schritt des Glaubens zu tun! Der Mai ist in der Regel ein Monat im Kirchenjahr, wo der Heilige Geist eine große Rolle spielt. Da hat dann auch die Taufe ihren Platz! Sie ist nämlich ein Schritt, wo der Mensch sich Gott besonders zuwendet und entscheidet, Gott zu folgen. Und das dann dokumentiert in der christlichen Taufe. Wer so was erfahren hat, kann fröhlich davon erzählen, dass es sich lohnt, sich so ein „Tattoo“ einbrennen zu lassen. Ein göttliches Tattoo, das einen immer wieder daran erinnert: „Gott ist für mich! Egal, wer ich bin und was ich erlebt habe. Eine Hinwendung zu Gott ist immer möglich!“ – Einem solchen Gott möchte ich gerne gehören und folgen!

Rainer Platzek
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