Glück auf!

Glück auf!So lautet der sächsische Gruß der Bergleute, mit dem sie sich seit Ende des 16. Jahrhunderts angeredet haben. Noch heute wird er im Erzgebirge einander zugerufen. Dieser Gruß beschreibt die Hoffnung der Bergleute, eine erfolgreiche Arbeit zu tun, neue Erzgänge zu finden und wieder gesund und bewahrt zurück ans Tageslicht zu kommen. Es meint so etwas wie: „Ich wünsche dir Glück!“ – Nachdem ich in den letzten Monaten die Schüler und Schülerinnen im Evangelischen Religionsunterricht der Oberschule mit „Glück Auf!“ begrüßt habe, fügte ich immer hinzu: „Ich wünsche euch einen schönen Tag mit glücklichen Momenten!“ Das ist für Christen fast so etwas wie ein Segensgruß. Man wünscht sich etwas Gutes und hofft, dass es dann auch in Erfüllung gehen wird. Und in dem kleinen Wörtchen „Glück“ ist ja alles Gute drin enthalten: Gesundheit, Bewahrung vor Unfällen, Erfolg in der Arbeit, Zufriedenheit, heile Beziehungen, ein Leben ohne Sorgen! Es ist angenehm, so ein „Mutmachwort“ von einem anderen zu hören. Von jemand, dem es ein Anliegen ist, dass uns das Leben gelingt. Dass wir dann mal sagen können: „Wir haben Glück gehabt!“ Und es ist auch für den, der grüßt oder segnet etwas Schönes, wenn er sich nicht über einen anderen ärgert und schimpft. Die Psychologie hat das ja längst erkannt, wie sehr wir uns durch Ärger eigentlich selbst schaden – nämlich unserer seelischen und körperlichen Gesundheit! Auf einer Konferenz gab mal ein christlicher Leiter den Ratschlag: „Sage zu einem anderen erst mal zehn positive Dinge, bevor du ihn kritisierst!“ Das scheint mir ein ausgezeichnetes Motto zu sein für einen freundlichen Umgang miteinander. Ein erfrischendes „Glück Auf!“ ist gewinnend, verbreitet eine gute Laune, lässt den Tag mit einem schönen Gefühl beginnen. Warum machen sich die Leute eigentlich das Leben so schwer, indem sie muffig und grußlos aneinander vorbeigehen? Dabei könnten wir selbst mit wenig Aufwand etwas zu einer wohltuenden Atmosphäre beitragen: in Familie, in Vereinen oder Kirchen, in Schulen und Behörden oder auf der Straße und im Supermarkt. In diesem Sinne „Glück Auf!

Rainer Platzek
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