Schneeschieben und Eiskratzen

Nervt Sie das auch so? Eine halbe Stunde früher aufstehen, nach draußen in die klirrende Kälte stapfen, Schneeschieben und das Eis von den Autoscheiben kratzen? Früher habe ich mich furchtbar aufgeregt, wenn ich morgens aus dem Fenster schaute, und alles war wieder voll geschneit. Und wenn dann die Straßen nicht geräumt sind und man nicht rechtzeitig zu einem vereinbarten Termin loskommt – ja, dann kommt man halt zu spät! Das ärgert mich und empört die, die auf mich warten. Unangenehm, wenn der Tag mit einer solchen Verstimmung beginnt! Im Laufe meines Lebens habe ich dann gelernt, mit so einem hereinbrechenden Schneechaos entspannter umzugehen. Entweder gehe ich frühzeitig nach draußen und schaufele den Schnee weg. Das ist zwar mühevoll und macht auch nicht arg Freude, erspart mir aber Ärger! Oder ich versuche, die ganze Situation etwas gelassener zu betrachten, etwas lockerer zu nehmen. Was nützt es mir nämlich, wenn ich mich darüber aufrege und entrüste? Das Wetter kann ich sowieso nicht ändern! Und wenn ich eine Stunde später zum Termin erscheine, dann ist das eben so. Davon geht die Welt nicht unter! Einen kühlen Kopf bewahren, das schont die Nerven. Sowas steht schon in der Bibel: „Ruhig Blut bringt weiter als ein heißer Kopf. Lass dich nicht aus der Ruhe bringen, nur Unkluge ärgern sich über alles.“  Wer das lernt – und Gelegenheiten dazu gibt es genug -, der spaziert gesünder durchs Leben und eckt nicht so oft bei anderen an. So kann mir auch eine lausige Wetterlage helfen zu entschleunigen, d.h. nicht so durch den Alltag zu hetzen. Mir ist dieser Gedanke jedenfalls eine Hilfe, zufriedener durch die Winterzeit zu kommen, selbst wenn Eis und Schnee mich wieder morgens aus dem Haus treiben und ich auf der Straße im Stau stecke. Ich kann mit Gottes Hilfe lernen, gelassen zu bleiben bei Dingen, die ich sowieso nicht ändern kann!

Marcus
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